Mein Weg zur Malerei
Vor einigen Jahren sollte mich der Zufall am Tag der „Offenen Künstlertür“ in der Südoststeiermark zu einem offenen Workshop führen.
Mit meiner Frau dort angekommen, wurde ich mit sanftem Druck überredet, mich an diesem Workshop zu beteiligen. Ich zierte mich doch eine Weile, weil ich mit der Malerei aber schon gar nichts am Hut hatte. Endlich hatte ich mich entschlossen, wurden mir gleich mal Auflagen erteilt:
Format wurde vorgegeben: 50x50cm Keilrahmen. Farben durfte ich wählen, aber nur drei. Ich wählte: rot, orange und gelb. Pinselformat durfte ich wählen, aber nur eins. Ich wählte: 10cm Breite. Ich war am Grübeln, was ich jetzt machen sollte. Aber nicht lange, denn ich begann schon bald mit diesem für mich experimentellen Vorgang. Nach etwa einer Stunde war ich damit fertig und erleichtert setzte ich mich zu einem Kaffee.
Zu meiner Überraschung waren dort arrivierte Personen anwesend, die mir nach Betrachtung meines „Erstlingswerkes“ einredeten, mich auf die Malerei einzulassen. Na ja, das hatte ich jetzt davon. Auf dem Nachhauseweg, im Gespräch mit meiner Frau, war ich mir nicht sicher, ob ich wirklich wieder einen Pinsel in die Hand nehmen sollte. Aber ich tat es und es entwickelte sich von diesem Tag an ein freudiges, beinahe tägliches Schaffen bei der Beschäftigung mit Leinwänden, unterschiedlichen Materialien, Pinseln und Farben, wobei ich im Laufe der Zeit meinen Hang zur Abstraktion bemerkte. Ich war plötzlich beseelt und konnte es nicht mehr lassen, mir selbst Freude zu bereiten. Dieses Gefühl für die Selbstfreude ist der Schlüssel, den ich gefunden habe, um mich auch weiterhin meinen abstrusen Ideen hinzugeben. Bei meinen späteren Ausstellungen wurde in mir das Gefühl der Freude immer durch die Freude der Betrachter verstärkt. Das, was mich wirklich fasziniert, sind die unterschiedlichen Zugänge in den Betrachtungsweisen und die sich daraus ergebenden möglichen Interpretationen von malerischen Darstellungen. Bisher habe ich den meisten Bildern einen für mich möglichen Titel gegeben, habe mich aber schon fast durchgerungen, das in Zukunft erheblich einzuschränken, weil das einen Betrachter irritieren und in seinem persönlichen Zugang zu einem Werk massiv beeinflussen kann. Damit kann sich unter Umständen die Freude an einem Werk nicht entwickeln, weil im Moment der Betrachtung die Gedankenwelt des Sehers ganz anders sein kann als der vorgegebene Titel besagt.
Unbestritten gibt es natürlich auch das Gegenteil, dass einem Betrachter beim Anschauen eines Bildes ein Titel auch einen Weg weisen kann. Jetzt könnte man noch philosophieren, wann, ob, warum, wieso…und überhaupt ein Bild gefällt oder nicht gefällt. Das ist müßig zu diskutieren und fällt oftmals auf die ganz einfachen Parameter „gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“ zurück.
Exkurs: Ich trinke gerne Rotwein, aber ich habe mich noch niemals durch die unendlich blumige, nahezu erfinderische, manchmal schon erdrückende, schwer nachvollziehbare Beschreibung beeinflussen lassen, dass der Wein zu schmecken hätte, weil dieser gemäß der Beschreibungsorgie einfach zu schmecken hat. (Exkurs Ende)
So bleibe ich bei meiner spontanen, intuitiven, manchmal geplanten oder einfach entstehenden Vorgangsweise, die vor allem mir selbst vor, während und nach dem Werden eines Bildes Freude bereitet. Mit den gezeigten Bildern möchte ich einen kleinen Querschnitt meines Schaffens darstellen. Wie man – so glaube ich – schon bemerken kann, will ich mich nicht in eine bestimmte Richtung festlegen, da ich in der künstlerischen Entwicklung keinen Einschränkungen unterliegen möchte.
Bilder aus dem Jahr 2007
Bilder aus dem Jahr 2008
Bilder aus 2009
Auszug 2011
Bilder 2012
Aus dem Jahr 2013
Aus dem Jahr 2014
Ich hoffe, dass der kleine Einblick in meine Arbeit Freude bereitet hat. Einiger dieser Exponate schmücken unser Haus, andere wiederum finden sich bei Freunden oder Bekannten in deren Wohnungen wieder.
Wunderbare Bilder!! Sprechen mich total an – sowohl von den Farben als auch von der Thematik. Das Betrachten bereitet wirklich Freude und Bereicherung! Lb.Grüße von einer Kunstinteressierten
P.S.: Bitte weitermachen mit der tollen Kunstfabrik!
ich bin sehr froh eines deiner Werke (Ausstellung in Pöllau) erstanden zu haben !
Die Bilder hier übertreffen die meisten Bilder die beim Kunstforum so als Kunst & Sehenswert gezeigt werden. Gratulation. Ich bin froh, dass ich eines deiner Werke besitze. Es ist ein schöner Blickfang in meinem Büro.
Deine Ausführungen ließen den Griff zu den Sternen zu, ich bleibe aber lieber bodenständig und zufrieden. Zugegeben, solche Kommentare ehren. Danke.